Stadttaubenmanagement
in Flensburg

Betreute Taubenschläge bieten eine Möglichkeit, das gemeinsame Leben von Menschen und Tauben in der Stadt zu verbessern. Das bereits in anderen Städten angewandte Konzept möchten wir in Flensburg etablieren.
Seit Sommer 2022 läuft bei uns ein Projekt zu Geburtenkontrolle für Tauben, welches seit dem 15.06. bis Dezember 2024 von der Stadt Flensburg durch „Deine Innenstadt-deine Ideen“ im Innenstadtbereich gefördert wird und in Kooperation mit dem Hausmeisterservice ProLo GmbH organisiert wird.
Eigene Website hier: https://www.taubenschlau.info/

Wir bieten Hilfe bei:

  • Verletzte Taube gefunden?
  • Unerwünschte Besiedlung von Gebäuden
  • Ein anderes Problem oder eine Frage zu Tauben?

email@taubenschlau.info oder in dringenden Fällen 0177 250 44 33

Tauben

Ein konsequentes Konzept

Es wird in vielen Städten in Deutschland bereits erfolgreich angewandt: Stadttaubenmanagement durch betreute Taubenschläge an mehreren Standorten der Innenstadt.  Dort werden die Tauben gefüttert. Da die ortstreuen Lebewesen auch dort brüten wo sie fressen, können die im Schlag gelegten Eier mit künstlichen Eiern ausgetauscht und somit die Population gesenkt werden. Ca. 80 % der Kotmenge landet im Schlag, wo er regelmässig entfernt wird, und landet nicht mehr dort, wo Menschen sich aufhalten. Die Kosten für betreute Taubenschläge sind signifikant geringer als die für die recht erfolglosen Vergrähmungsmassnahmen, wie Spikes, Netze und Falkenjagd.

Hintergrund

Die Stadttauben sind keine wildlebenden Kulturfolger wie z. B.  Ratten. Sie sind zum grössten Teil die Nachfahren ausgesetzter Haus- bzw. Rassetauben. Haustauben waren einst zur Fleisch- und Eiergewinnung in vielen Haushalten eine Nahrungs- bzw. Verdienstquelle. Auch hat die Stadttaubenpopulation  eine Verbindung zum Brieftauben­sport, welcher immer wieder orientierungslose, erschöpfte Tiere in die Städte bringt.  Die Stadttaube  wurde durch Zucht vom Menschen vor Jahrtausende domestiziert und ihre Gestalt und Fähigkeiten für seine Zwecke verändert. Eines der heute auffälligsten Zucht merkmale ist das erhöhte Brutverhalten, das unabhängig von Jahreszeit und Nahrungsangebot gezeigt wird; ein regelrechter Brutzwang.

Der Verursacher des Problems mit den Stadttauben ist der Mensch – und nur er kann es lösen.

Stadttauben sind also bedingt vergleichbar mit Hühnern, Katzen oder Hunden und können sich ebenso wie diese nicht selbst versorgen. Wer näher hinsieht, erkennt bald, dass die Tauben hungern, sich aus der Not von Abfällen ernähren, vielerlei Verletzungen erleiden und verwahrlosen. Im Falle von streunenden Haustieren, die wir als solche auch erkennen (Hund/Katze), weiss in der nordwesteuropäischen Gesellschaft jeder die Antwort auf die Frage, was zu tun ist – selbst die, die diesen Lebewesen nicht wohlgesonnen gegenüberstehen. Streunende Haustiere müssen betreut, versorgt und ihre Vermehrung gestoppt werden – das ist die einzige sinnvolle Lösung. Ein neues Rechtsgutachten aus dem Jahr 2021 zieht eben diese Schlüsse und sieht die Kommunen in der Verantwortung. Denn die Stadt- bzw Haustaube ist ein Fundtier.

Werden die Tauben in der Stadt nicht mehr, wenn sie gefüttert werden?

Werden die Tauben nur gefüttert, ohne dass begleitende Massnahmen ergriffen werden, vergrössert sich der Bestand tatsächlich, da mehr Taubenküken überleben. Demgegenüber muss sich  jeder Befürworter eines Fütterungsverbotes klar sein, dass diese Massnahme nicht zu weniger Gelege im Taubennest führt – mehr Küken sterben, mehr Tiere sind krank. Da sich im Stadtgebiet dennoch stets  irgendwo Futterquellen auftun und sich  immer mehr Menschen entschliessen zu füttern, ist es jetzt wichtig, mit der Umsetzung des Stadttaubenmanagements durch betreute Taubenschläge in Flensburg zu beginnen. Denn nur durch diese Hilfe wird die Populationskontrolle ohne Tierleid erst möglich.

Vorteile des Stadttaubenkonzepts:

  • Der Taubenbestand in der Stadt
    wird kleiner und gesünder
  • Die Kommune leistet einen
    konkreten Beitrag zum Tierschutz
  • Die Kotbelastung in der Stadt wird
    reduziert (geringere Reinigungskosten)
  • Störungen von Anwohnenden gehen zurück
  • Kostenintensive, nicht Tierschutzgerechte und nicht nachhaltige  Vergrämungsmaßnahmen werden überflüssig

Unsere Arbeit

Mit unserem Engagement wollen wir dazu beitragen, die verschiedenen Interessengruppen und Verantwortlichen zu einer gemeinsamen Lösung zusammenzubringen und einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Stadttaubenpopulation in Flensburg zu erreichen.

Stadttaubenmanagement kann nur erfolgreich sein, wenn detaillierte Kenntnisse zum Verhalten der Tiere und den individuellen Gegenbenheiten vor Ort mit einfliessen. Diese haben wir uns z. T. durch jahrelangen Erfahrungen im direkten Umgang mit Stadttauben, Beobachtungen  der Schwärme im Flensburger Stadtgebiet und Brutplätzen gemacht. Darüber hinaus arbeiten wir fortlaufend an der Erfassung von Gesamt- und Teilpopulation, Schwarmbewegungen und wissen,  bei welchen Stellen wir bei Unklarheiten Expertise holen können.

Wir, die Gruppe für Stadttaubenmanagement  in Flensburg wollen die Umsetzung eines kommunal getragenen Gesamtkonzeptes schnellstmöglich voranbringen und sind bereit, unseren Teil zum Gelingen beizutragen.

  • Wir versorgen verletzte und hilfsbedürftige Tauben und verbessern damit Hygiene und Aufenthaltqualität in der Innenstadt. Eine vogelkundige Tierärztin sowie eine angehende Tierärztin unterstützen uns mit Fachwissen und leisten bei  schwierigen Fällen medizinische Versorgung.
  • Wir thematisieren die Ursachen für die jetzige Situation und leisten Aufklärung durch Infostände und Veröffentlichungen.
  • Wir unterstützen den Aufbau einer Zusammenarbeit verschiedener Interessierter und Betroffener  um ein Stadttaubenmanagement, finanziert durch die Stadt Flensburg, unterstützt   durch Förderer und Helfer*innen, möglich zu machen.
  • Im Jahr 2021 wurden wir in unserem Anliegen durch das Service-Learning-Project der Universität Flensburg unterstützt.

Respekt Taube

Deutschlandweit gibt es Gruppen, Organisationen und Vereine, die sich für einen tierschutzgerechten Umgang mit den städtischen Taubenschwärmen einsetzen.

So bietet z. B. der Deutsche Tierschutzbund einen Leitfaden für Städte und Gemeinden im Umgang mit Stadttauben an:

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/voegel/stadttauben/

Die Erna-Graff-Stiftung finanziert und unterstützt eine Grundsatzklage gegen das Fütterungsverbot  vor dem Verwaltungsgericht Kassel.

Allgemeine Information hierzu:
https://www.erna-graff-stiftung.de/tauben/

Gerichtsverfahren:

https://www.erna-graff-stiftung.de/
taubenfuetterungsverbote-sind-
tierquaelerei-und-rechtswidrig/

https://www.tierrechte.de/category/themen/tierrechte/stadttauben/

Infos zum Augsburger Modell:

https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/umweltstadt-augsburg/
stadttaubenkonzept/

Ein sehr sehenswertes, halbstündiges Video, in dem alle betroffenen zu Wort kommen:

http://stadttaubenkr.de/Das-Team/

Eine Stadttaubengruppe aus Hamburg, welche auf Ihrer Website viele informative Dateien zum Download anbieten:

https://www.prod.facebook.com/
GandolfsTaubenfreundeHamburg/

Betreute Taubenschläge

Z.B. diese Städte betreiben bereits einen oder mehrere betreute Taubenschläge im Stadtgebiet:

  • Hamburg
  • Bremen
  • Berlin
  • Köln
  • Düsseldorf
  • Augsburg

Tübingen